Hornets verteidigen mit unbändigem Willen und Kampfgeist die Tabellenführung
Die Hornets, derzeitiger Tabellenführer, eröffneten den Spieltag mit einem Auswärtstrip zum Tabellenzweiten. Mehr ging zum aktuellen Zeitpunkt der Saison nicht, so dass man wahrlich von einem Gipfeltreffen sprechen konnte. Ein mageres Pünktchen trennte beide Teams, was zusätzliche Brisanz in die Partie brachte, denn je nach Ausgang, konnte die Partie für den weiteren Saisonverlauf richtungsweisend sein. Am vergangenen Wochenende mussten die Hausherren eine völlig überraschende Niederlage beim MTV Köln einstecken, was den Hornets die Tabellenführung bescherte. Entsprechend gewarnt war der PSC, der auf einen topmotivierten Gegner wartete, um sich mit einem Heimsieg den Platz an der Sonne zurückzuholen. Die Grün – Weißen hatten mit personellen Sorgen zu kämpfen. Sowohl Jan Giesen als auch Semeraro gingen angeschlagen in die Partie, zudem fehlte Krull aus beruflichen Gründen.
Die Anfangsphase machte deutlich, wie wichtig diese Partie für beide Parteien war. Risiko war sowohl bei den Hausherren als auch bei den Gästen Mangelware, vielmehr versuchte man es mit einem kontrollierten Spielaufbau. Der PSC war darauf aus mit einer mannbezogenen Deckung gegen Hilger, dem Dreh – und Angelpunkt des TuS, den Spielfluss zu stören. Zu Beginn konnte sich keines der beiden Teams das Momentum sichern, doch PSC – Schlussmann Tim Giesen war direkt zur Stelle und entschärfte den ersten Derschlager Siebenmeter. Im Gegenzug eröffnete Kirschfink mit einem Rückraumkracher den Torreigen. Die Gäste waren darauf bedacht ihre Angriffe geduldig auszuspielen und den kompakten Derschlager Abwehrrigel in Bewegung zu setzen, während die Hausherren jeden Ballgewinn mit Tempo beantworteten. Dem Ausgleich ließ Kirschfink einen weiteren Strahl aus der zweiten Reihe folgen, ehe Schubert, nach einer weiteren Siebenmeterparade durch Tim Giesen, zum 1:3 einnetzte. Beide Mannschaften gaben sich kaum Luft zum Atmen und so entwickelte sich die Partie mehr und mehr zum offenen Schlagabtausch. Der mannbezogenen Deckung geschuldet, fiel es der PSC – Defensive merklich schwerer die Lücken für die restlichen Angreifer zu schließen, so dass sich den Hausherren immer wieder gute Torgelegenheiten boten. Bis Mitte der ersten Hälfte waren es die Hornets die stets vorlegen konnten, doch der Gegentreffer folgte im direkten Gegenangriff. Das Angriffsspiel des PSC kam nun etwas ins Stocken was die Hausherren umgehend auf den Plan rief. Die Fehler häuften sich auf Seiten der Hornets, was der TuS per Doppelschlag zur 8:6 Führung nutzte. Die Spielkontrolle war nun abhandengekommen und die Geduld, die Treffer herauszuspielen, fehlte im entscheidenden Moment. Doch auch die Hausherren spielten nicht fehlerfrei und das Spiel bekam, zwar nicht spielerisch, aber dramaturgisch mehr und mehr den Charakter eines Spitzenspiels. Fehler auf einer Seite wurden durch den Kontrahenten gnadenlos bestraft, so auch als die Hornets drei Treffer in Serie erzielten und die Führung beim Stande von 8:9 erneut wechselte und durch Heinen sogar auf 9:11 ausgebaut wurde. Ärgerlich, dass die folgende Überzahlsituation mit 2:0 verloren ging, statt die eigene Führung gegebenenfalls weiter auszubauen oder die Führung zumindest zu halten. Kirschfink brachte seine Farben zwar vom Siebenmeterstrich in Führung doch eine Zeitstrafe gegen Heinen und durch Hektik bedingte Ballverluste, brockten den Grün – Weißen eine fünfminütige Torflaute ein, die die Hausherren zur Pausenführung nutzten. Mit 15:14 ging es in die Kabine.
Kelvin Tacke beorderte nun Mathias Fischer in den linken Rückraum für den erneut gut aufgelegten Hendrik Schubert. Ein Schachzug der sich voll auszahlen sollte. Sichtlich beflügelt durch die Schlussphase der ersten Hälfte, starteten die Hausherren mit viel Elan in den zweiten Durchgang und erzielten sogleich das 16:14. In den folgenden Minuten hieß es Fischer gegen Derschlag. Der Rückraumakteur des PSC hielt seine Mannschaft quasi im Alleingang im Spiel und erzielte die ersten vier Pulheimer Tore des zweiten Durchgangs, so auch die 17:18 Führung. Ein Rückraumkracher nach dem anderen fand den Weg ins Derschlager Gehäuse. Langsam aber sicher wurde deutlich, dass diese Partie heute nicht durch die Abwehrreihen würde entschieden werden. Nach der dritten Siebenmeterparade von Tim Giesen gingen die Hornets noch zweimal in Führung, ehe die Hausherren einen Gang höher schalteten. Mit einer etwas offensiveren Deckungsvariante, zog der TuS der PSC – Offensive in den Folgeminuten den Zahn und drehte die Partie zum 22:20. Mental schienen die Hornets jedoch voll auf der Höhe zu sein und schafften immer wieder den Ausgleich, was sich wie ein roter Faden bis zu diesem Zeitpunkt durch die gesamte Partie zog. Keines der beiden Teams hatte sich bis dato mit mehr als zwei Toren absetzen können. Knapp zehn Minuten vor dem Ende kam jedoch ein abrupter Bruch ins Pulheimer Angriffsspiel und die Hausherren waren umgehend zur Stelle. Die Partie hatte viel Kraft gekostet und die PSC – Akteure taten sich schwer dem Tempo des TuS zu folgen. Mit gnadenloser Effektivität zog der Tabellenzweite auf 30:26 davon. So hoch hatte noch keine der beiden Mannschaften in der Begegnung geführt. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für die Hornets sollte man meinen. Kelvin Tacke versuchte per Auszeit den Lauf der Gastgeber zu unterbrechen und wollte seinen Spielern die Möglichkeit geben, sowohl physisch als auch mental alle Kräfte für eine turbulente Schlussphase zu bündeln. Und tatsächlich rissen sich die Hornets mit unbändigem Kampfgeist aus diesem kleinen Tief heraus. Eine Initialzündung war auch die Hereinname von Christoph Beutner, der für den angeschlagenen Tim Giesen in der Schlussphase das Tor hüten sollte. Mit zwei spektakulären Paraden leitete er die Aufholjagd ein. Zwei Treffer durch Jan Giesen und Fischer brachten die Hornets wieder auf Tuchfühlung und weder eine Auszeit der Hausherren noch ein erneuter drei Tore Rückstand (31:28) sechs Minuten vor dem Ende, dämmten die furios aufspielenden Hornets ein. Heinen, Fischer und Giesen sorgten für den Ausgleich zum 31:31. Danach kam es jedoch faustdick für die Hornets. Nach seiner dritten Zeitstrafe war Heinen zum Zuschauen verdammt und konnte seinen Mitspielern in der so wichtigen Schlussphase nicht mehr helfen. Die Überzahl nutzte Derschlag zur 32:31 Führung, was den PSC nur bedingt tangierte. Allen Widrigkeiten zum Trotz tankte sich zunächst Lingner zum 32:32 Ausgleich durch, ehe Beutner mit einer weiteren starken Parade den Weg zur Führung ebnete. Uns so kam es auch. Jan Giesen wurde auf Außen freigespielt und traf zur umjubelten 32:33 Führung. Im folgenden Angriff unterlief Derschlag ein technischer Fehler, der doch reichlich Interpretationsspielraum ließ. Nichts desto trotz bot sich den Hornets im folgenden Angriff die Möglichkeit die Partie mit einem Treffer für sich zu entscheiden. Und es war Mathias Fischer, der Mann der zweiten Hälfte, der mit seinem neunten Treffer in 30 Minuten den Deckel draufmachte . Der letzte Derschlager Gegentreffer ging in Grün – Weißen Jubelstürmen unter.
Die Hornets hatten mit einer Energieleistung das Gipfeltreffen für sich entschieden. Trotz eines vier – Tore Rückstandes knapp zehn Minuten vor dem Ende, hatten sie sich nicht aufgegeben, sondern in dieser entscheidenden Phase, ihre beste Leistung gezeigt. Auch wenn Derschlag ebenfalls die Möglichkeit auf den doppelten Punktgewinn hatte oder auch ein Unentschieden gerecht gewesen wäre, hatte sich der PSC diesen Sieg mehr als verdient. Mit der erfolgreich verteidigten Tabellenführung im Rücken, verabschieden sich die Hornets in die wohlverdiente Pause. Weiter geht es am 09.12. mit einem Heimspiel gegen die Fortuna. Den Rückenwind aus diesem Gipfeltreffen wollen die Hornets mit in die letzten beiden Partien des Jahres nehmen, um auch zum Jahreswechsel ganz oben zu stehen.
Statistik:
Tor: Tim Giesen, Beutner
Schubert (2), Heinen (4), Gottschling, Zadraschil (n.e.), Fischer (9), Semeraro (n.e.), Jacoby (3), Kirschfink (8/2), Lingner (3), Jan Giesen (4), Langen (1)