Starke Torhüter – und Abwehrleistung ebnen den Weg zum Derbysieg
Die Vorzeichen im Derby gegen den Nachbarn aus Dormagen standen für den Pulheimer SC alles andere als gut. Torwart Tim Giesen fehlte krank, während Lingner und Semeraro angeschlagen, zunächst auf der Ersatzbank Platz nahmen. Kreisläufer Heinen hatte sich im Abschlusstraining eine Wadenverletzung zugezogen und konnte ebenfalls nicht mitwirken. Rückraumshooter Fischer war privat verhindert und so stellte sich die Mannschaft quasi von alleine auf. Zwei Punkte mussten in jedem Falle her, um die Tabellenführung weiter zu festigen.
Die Hausherren erwischten den besseren Start und gingen mit 3:1 in Führung. Die Abwehr um den neu formierten Mittelblock Jacoby/Geerkens machte einen guten Job, doch es zog sich wie ein roter Faden durch die komplette Saison, dass kein flüssiges Angriffsspiel zustande kam. Der Trumpf der Hornets war die stabile Defensive und ein gut aufgelegter Werner im Tor, so dass man vorne per Doppelschlag ausgleichen konnte. Es waren bereits zehn Minuten gespielt und beide Mannschaften taten sich im Angriff schwer. Bei den Hausherren war es die mangelnde Chancenverwertung, während sich die Hornets bereits beim Ballvortrag oder im Entscheidungsverhalten ins eigene Fleisch schnitten. Den Führungstreffer des TSV konterten die Hornets durch zwei Treffer von Kirschfink zur ersten Führung (4:5). Ansehnlicher Handball war weiterhin Mangelware und es fehlte vor allen Dingen beim PSC am nötigen Tempo. Kein PSC – Akteur schaffte es die Lethargie aus den Knochen zu schütteln und so machte man sich das Leben im Angriff selber schwer, während PSC – Schlussmann Werner sich gleich mehrfach sehenswert auszeichnen konnte und seine Farben somit im Spiel hielt. Durch die Hereinnahme von Krull und Lingner entwickelten die Grün – Weißen im Angriffsspiel nun mehr Dynamik und konnten somit wiederholt Nadelstiche setzen und einen starken Schlussspurt in den ersten 30 Minuten verbuchen. Beim Stande von 8:8 gelangen den Gästen drei Treffer in Serie zum 8:11 und dieser drei Tore Vorsprung hatte bis zum Seitenwechsel bestand.
Den ersten Treffer der zweiten Hälfte erzielten die Hausherren, doch wirklich Kapital daraus schlagen konnten sie nicht. Da jedoch auch die Hornets die sich bietenden Chancen fahrlässig liegen ließen, blieb die Partie knapp und umkämpft. Symptomatisch waren zwei schnelle Ballverluste der Hornets, wobei die Fehler viel zu leicht zustande kamen. Verlassen konnte man sich am heutigen Abend jedoch auch Schlussmann Werner, der Tim Giesen exzellent vertrat und im Laufe der zweiten Hälfte mehr und mehr über sich hinauswuchs. Gleich reihenweise entschärfte der Routinier die Würfe der TSV – Angreifer und entnervte diese zunehmend. Gestützt auf eine weiterhin sattelfeste Defensive, an welcher sich die Hausherren Mitte der zweiten Hälfte die Zähne ausbissen, setzten sich die Hornets sukzessive ab. Vorne legte man nun die nötige Entschlossenheit an den Tag und konnte sich per Zwischenspurt auf 13:20 absetzen. Der Treffer zum 14:21 knapp zehn Minuten vor dem Ende war gleichbedeutend mit einer kleinen Vorentscheidung. In den letzten Minuten hatten sich die Hornets offenbar mit dem Ergebnis begnügt und schalteten gleich mehrere Gänge zurück. Dass der Vorsprung immer weiter zusammenschmolz, lag jedoch nicht daran, dass die Hausherren sich steigerten, sondern am Fehlwurffestival der Hornets, denen in der Schlussphase lediglich ein letzter Treffer gelingen sollte. So konnte der TSV noch Ergebniskosmetik betreiben und zum Endstand von 18:22 verkürzen.
Der Schlusspfiff glich für den PSC einer Erlösung. Letztlich konnte man zwei weitere Punkte verbuchen, mehr brauchte man aus der Partie auch nicht mitnehmen. Bleibt zu hoffen, dass der Karnevalskater, der mit Sicherheit bei einigen noch herrschte, in der nächsten Woche vertrieben werden kann und sich die Handbremse endlich löst.
Am kommenden Samstag gastiert der starke Aufsteiger aus Refrath im Sportzentrum, die den Hornets bereits im Hinspiel das Leben schwergemacht haben. Die Grün – Weißen sind also gewarnt und wollen sich vor heimischem Publikum endlich mal wieder von ihrer besseren Seite präsentieren, was mit der richtigen Einstellung und Entschlossenheit auch gelingen wird.
Statistik:
Tor: Werner
Schubert (2), Gottschling (1), Semeraro (1), Jacoby (4), Kirschfink (5/4), Lingner (3), Jan Giesen (5), Langen (1), Krull, Geerkens