Nach dem verdienten Sieg im Nachholspiel gegen den TSV Bayer Dormagen 2 folgte am Sonntag, den 20.02.2022, das nächste Topspiel. Im Nachholspiel des 10. Spieltages gastierten die Hornets beim ungeschlagenen Tabellenführer der HSG Refrath/Hand.
Die Verletzung von Christian Heinen gegen die Dormagener stellte sich als Muskelfaserriss heraus, welche ihn zu einer Pause von mindestens einem Monat zwingt. Für ihn im Kader war dafür Nico Waldecker, der rechtzeitig aus seinem Urlaub zurückgekehrt ist. Eine Überraschung gab es auch auf Refrather Seite, spielte dort mit Christoph Gelbke ein ehemaliger Zweit- und Drittligaspieler, der auf Grund des verletzungsbedingten Ausfalls von zwei Rückraumspielern nachverpflichtet worden ist.
Für die Pulheimer untypisch starteten sie mit einem Tor des in der ersten Halbzeit überragenden Tobi Middell zum 0:1 in die Partie. Die Gastgeber hatten sich aber einiges vorgenommen und gaben in den Anfangsminuten das Tempo vor. Über 2:1 konnten sich die Refrather auf 7:3 in der 13. Minuten absetzen. Tobi Middell war es, der in der Offensive im folgenden Verlauf der Halbzeit mit seinen Toren die Pulheimer im Spiel hielt Über 8:6 war spätestens beim 12:11 der Anschluss wieder hergestellt, nachdem 13:11 der Gastgeber folgten fünf Minuten ohne ein Tor auf beiden Seiten. Lars Jäckel traf noch zweimal vor der Pause, die Gastgeber konnten jedoch ebenfalls noch zwei Tore erzielen, so dass die Hornets mit einem 15:13 Rückstand in die Pause gingen.
Hier wurde es kurios: Zehn Sekunden vor Schluss der ersten Hälfte kassierte Nico Waldecker eine gelbe Karte, in der Halbzeit wurde diese in eine Zeitstrafe umgewandelt, weil die Pulheimer schon die zulässige Anzahl an gelben Karten erhalten hatten. Diese verzögerte Strafe hatte auf Pulheimer Seite bis dahin noch niemand gesehen, vielmehr fühlten sich die Pulheimer hier benachteiligt, schließlich lag eine Tatsachenentscheidung vor.
Möglicherweise hat auch diese Entscheidung dafür gesorgt, dass die Hornets vollmotiviert aus der Kabine kamen. Trotz Unterzahl waren es die Gäste, die den zweiten Durchgang mit einem 0:3 Lauf starteten und beim 15:16 durch Lars Jäckel erstmals in Führung gingen. Durch eine verbesserte Defensive um Michel Geerkens schafften es die Pulheimer immer wieder die Gastgeber vor schier unlösbare Aufgaben zu bringen, so dass spätestens durch den Treffer auf das leere Tor durch Keeper Oli Middell das Spiel gedreht war (38. Minute).
Refrath versucht nun die Deckung offensiver auszurichten und wechselte auf eine 5:1-Deckung, doch auch die brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Pulheim nutzte die sich nun bietenden Räume und die Abstimmungsprobleme des Tabellenführers aus, um sich auf 20:26 abzusetzen (51. Minute). Die Leistung kostete die Jungs auf dem Feld aber gehörig Kraft, zudem gaben sich die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt geschlagen und schafften mit vier teils schnellen Toren aus Pulheimer Ballverlusten den Anschluss zum 24:26. Auch ein verworfener Siebenmeter konnte die Pulheimer zu diesem Zeitpunkt aber nicht aus der Fassung bringen, mit weiterhin starker Abwehr und Geduld im Angriff wurde der Ball gut bewegt und zum freien Mann gebracht. So brachten Jan Giesen und Jan Hüfken mit den beiden letzten Treffern des Spiels nach Hause – Pulheim siegte hochverdient mit 27:31 beim Tabellenführer und ist nun mit 24:4 Punkten nur noch einen Punkt hinter dem ersten Platz.
Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus zeigten alle Spieler eine starke Leistung, doch besonders Robin Bartsch auf Rechtsaussen überzeugte trotz körperlicher Unterlegenheit mit einer tollen Defensive auf Aussen und zwei super Toren im Angriff.
Jetzt gilt es diese Leistung nach dem neunten Sieg in Folge auch gegen Fortuna Köln zu bestätigen. Die Kölner brauchen einen Sieg, um noch in die Meisterrunde einziehen zu können, es erwartet die Pulheimer also eine hoch motivierte Mannschaft, die alles geben wird um den Hornets eins auszuwischen. Bei einem Sieg kommt Fortuna in die Abstiegsrunde und das Ergebnis dieses Spiels ist nichtig. Bei einem Sieg der Fortuna rutschen die Kölner noch in die Meisterrunde und die Minuspunkte werden mitgenommen – Grund genug also, um in diesem Spiel alles zu geben und die Siegesserie auf 10 Spiele auszubauen.
Es spielten und trafen:
Oli Middell (1), Tim Giesen; Tobi Middell (7), Lars Jäckel (7/1), Hüfken (6), Geerkens, Jan Giesen (je 3), Bartsch, Hampel (je 2), Mokris, Jakoby, Waldecker, Krull und Romberg