Aufstiegsfest im Hornissennest

Was ein Wochenende, was ein Sonntag für die 1. Damen! Marty hat vor Wochen schon die Tabelle der Verbandsliga Mittelrhein in eine Excel-Tabelle geschmissen und hin und her gerechnet. Vier Teams steigen ab, die ersten beiden steigen auf. Wir dümpeln zu Beginn der Rückrunde im Mittelfeld rum, hängen unser Hornissennest dann auf den dritten Platz. Vor uns die ungeschlagenen Tabellenführerinnen der HSG Refrath/Hand und die Zweitvertretung des Polizei SV, die leider nicht aufsteigen können, weil ihre Erste in der Oberliga spielt. Die Punkte kann ihnen dennoch niemand mehr nehmen, also steigt der dritte Platz mit auf!
Neben uns sind noch die HSG Merkstein und der HSV Troisdorf im Rennen, das heißt: Wir müssen gegen Merkstein volle Beute machen und Troisdorf gegen den PSV verlieren, um den dritten Platz zu halten.

Die Hornissen-Mission ist glasklar, die Vorzeichen kampfbetont: Für unsere Tabellennachbarinnen aus Merkstein ist es das letzte Saisonspiel, ihr Klassenerhalt sicher, doch sie wollen nach ihrem 6:0-Lauf nochmal wichtige Punkte einfahren. Mit einer vollen Halle und aufgeladener Stimmung im Rücken geht es um 14 Uhr endlich los. Unser Kader ist proppenvoll, nicht zuletzt weil Sandra, die für die letzten Spiele beruflich ausfällt, mit gepackter Tasche und ner ganzen Menge Gift unterm Flügel extra aus Flensburg angeflogen kommt und den Kampfgeist nochmal so richtig zum Kochen bringt! Und die ersten 20 Minuten haben wir richtig einen abgerissen! Unsere Abwehr ackert wie bekloppt und spielt sich eine Chance nach der anderen heraus. Die Flugroute stimmt, wir suchen die Lücken, stechen von allen Positionen zu und führen über die ersten 20 Minuten mit 5 Toren. Doch er folgt ein kleiner Einbruch: Kleine Unaufmerksamkeiten auf Hornissenseite, die es den Gegnerinnen erlauben einfache Tore zu erzielen. Mit dem Halbzeitpfiff steht es dann 11:7.

In der Pause schwören uns die Trainer ein, cool zu bleiben, die Chancen nicht liegen zu lassen und sich mit schöner Beute zu belohnen. Das hat leider so gar nicht geklappt. Wir starten noch gut in die zweite Hälfte, aber dann macht sich ein nervöses Summen im Nest breit. Das schnell angezeigte Zeitspiel des Schiri-Teams lässt unsere Flügel nur noch mehr flattern, denn lange, ausgespielte Angriffe sind nicht drin und im Gegenzug rücken die Merksteinerinnen mit TGs in unseren Verteidigungsradius vor. Knapp zwölf Minuten vor Schluss steht es dann 15:15. Zuweilen sieht es bei der Begegnung PSV-Troisdorf genau umgekehrt aus: Während der PSV zur Pause hinten lag, drehen die Mädels in der zweiten Hälfte richtig auf und gehen in Führung!
Aber wir wären ja nicht Pulheim, wenn die letzten 10 Minuten nicht uns gehören würden!
Beide Mannschaften stehen total in Flammen und wollen das Spiel für sich entscheiden. Es dauert qualvolle drei Minuten bis Sandra den Giftstachel auspackt und zum 16:15 einnetzt und nochmal drei Minuten, bis Laura nachlegt. Auch der Merksteiner Anschlusstreffer braucht drei Minuten Vorbereitungszeit und es ist Willi, die zwei Minuten vor Schluss den absoluten Kracher ins Merksteiner Tor ballert, jedoch dicht gefolgt vom Anschlusstreffer zum 18:17. Doch der Ball ist jetzt bei uns und endlich bleiben wir cool! Zwölf Sekunden vor Schluss gibts nochmal eine Auszeit. Das Ziel: Den Ball so weit weg wie möglich von unserem Tor zu bekommen – gesagt, getan, der Harzklumpen landet im Aus auf gegnerischer Seite und Merkstein legt in der allerletzten Sekunde nochmal die Timeoutkarte hin. Anpfiff, Wurf – jubelnde Hornissen!
Bruchteile später erreicht uns die Nachricht, dass der PSV gewonnen hat: Der dritte Platz gehört uns!!! Oberliga Mittelrhein, wir kommen!

Vor lauter Jubel dürfen wir nicht vergessen, dass noch zwei Spiele vor uns liegen. Am Mittwochabend fliegen wir zur HSG Siebengebirge, Anpfiff ist um 20:15 Uhr. Die Devise ist alles rauszuholen und nur die Niederlage gegen Refrath einstecken zu müssen. In diesem Sinne – und um es mit Jans Worten zu sagen: Lasst uns die Punkte 13 und 14 in der Rückrunde holen 👊🏻

#gohornets

Für die Hornissen spielten:
Marty Kostmann, Tanja „Zille“ Felser im Tor – Caro Friemel, Sandra Becker (2), Lara Stommel (2), Marlis Aretz, Vassi Adamantidou (2), Johan Rühling (1/1), Laura Massenberg (4/1), Kate Karneboge (3), Linn Felser, Lisa Konradt, Janine Giesen (3) und Natalie „Willi“ Wilm (1)

Im Herzen dabei:
Milli Angst, Lisanne Giesa, Daniela Winkelnkemper, Kristina „Fu” Schoo, Molle Krämer, Tami Wienholz und Josi Bick