Aufopferungsvoller Kampf wird nicht belohnt 

Dass diese Spielzeit eine schwierige werden würde, davon konnte man bereits im Vorfeld ausgehen. Schon in der Vorbereitung, hat sich durch berufliche Ausfälle dieses Bild abgezeichnet, welches sich bis jetzt auch durch die Saison durchzieht. Umso schwerer wiegen die Ausfälle, die hinzukommen. Mit Ole Romberg als Langzeitverletzten, Davide Semeraro (Trainingsrückstand), Lars Jäckel (privat verhindert), Fabian Bleckat (erkrankt) und Youngster Tim Klück (verletzt) fehlten Kelvin Tacke zahlreiche Optionen. Hinzu kommt, die wahrscheinlich schwerwiegendere Verletzung von Sebastian Zeyen, die er sich am vergangenen Wochenende zugezogen hat. Mit dem SSV Nümbrecht gastierte der aktuelle Tabellenführer der Oberliga Mittelrhein im Sportzentrum. Für den Rumpfkader der Hornets eine weitere Herausforderung. 

Die Partie begann aus Sicht der Hausherren ernüchternd. Bereits in der Anfangsphase vergab man im Angriff, wie so häufig in dieser Spielzeit, zahlreiche Wurfversuche, die durch das konsequente Tempospiel der Gäste bestraft wurden. Nach knapp 10 Minuten stand es 1:6 aus Sicht der Hornets. Der kapitale Fehlstart war perfekt. Kelvin Tacke nahm eine frühe Auszeit, um seine Mannschaft aufzuwecken. Dies half nur bedingt. Hampel netzte zum 2:6 ein, doch wer nun auf Besserung hoffte, wurde bitter enttäuscht. Die Offensive der Hornets wirkte unstrukturiert und trotzdem erarbeitete man sich aussichtsreiche Torchancen, die jedoch nicht verwertet wurden. Die Hornets kamen wiederholt nicht dazu, ihre eigene Abwehr zu stellen, da die Gäste, angeführt von ihrem Regisseur Jannik Lang, einen Schnellangriff nach dem anderen fuhren. Die Konsequenz war, dass der SSV auf 2:10 enteilte. Es bahnte sich ein Debakel an. Es war allerdings Tim Giesen im Tor zu verdanken, der teilweise spektakulär gegen freistehende Nümbrechter Spieler parierte, dass die Hausherren nicht aussichtslos ins Hintertreffen gerieten. Unter anderem hielt das PSC – Urgestein zwei Strafwürfe.
In der Folge verbesserte sich die Wurfquote der Grün – Weißen minimal, doch die Abwehr bekam keinen entscheidenden Zugriff. So konnte der Rückstand bis zur Pause konstant abernicht minimiert werden. 

Beim Stand von 8:14 aus Hornets – Sicht ging es in die Kabinen. 

Leider verschliefen die Hausherren den Beginn der zweiten Halbzeit erneut. In puncto Einstellung konnte man den Hornets an diesem Abend keinen Vorwurf machen, doch agierte man vor dem Tor und in der Defensive teilweise zu kopflos, um sich den Gästen entscheidend anzunähern. Die Konsequenz war, dass sich die Gäste sukzessive absetzten und beim Stand von 13:23 erstmals mit zehn Toren führten. Die Partie schien entschieden. Einen weiteren Rückschlag erlitten die Hornets, als der bis dahin starke Tim Giesen auf dem Weg in seinen Kasten mit einem Gegenspieler kollidierte. Die Konsequenz war eine Zwei – Minuten Strafe und eine Verletzung bei Giesen, der fortan nicht mehr mitwirken konnte. Oliver Midell kam ins Tor und sollte zum entscheidenden Faktor werden. Seine Paraden bildeten die Grundlage für eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd der Hornets. Der starke Jan Giesen, Mokris per Schlagwurf und Hüfken per sehenswertem Doppelschlag von der linken Außenbahn verkürzten auf 17:23. Bei diesem Spielstand keimte erstmals wieder Hoffnung auf. Zwar trafen die Gäste im Gegenzug zum 17:24, doch waren die Hornets nun am Drücker. Erneut der klug Regie führende Mokris, Tobias Midell per Rückraumkracher und zweimal Hampel verkürzten auf 20:25 und zwangen den Gäste – Coach zur Auszeit. Urplötzlich war die Halle wieder da und die Hornets waren nun voll im Spiel. Das 20:26 der Gäste beantworteten die Hornets mit fünf Treffern in Folge zum 25:26 (54.). Oliver Midell wurde in dieser Phase zum unüberwindbaren Hindernis. Es sollte eine spannende Schlussphase folgen. Die Gäste erhöhten auf 25:27 und hatten die Chance vorentscheidend auf drei Treffer davonzuziehen, doch entschärfte Midell den Strafwurf. Sein Bruder netzte im Angriff zweimal wuchtig aus dem Rückraum ein und besorgte den Ausgleich zum 27:27. Und weil Oliver Midell erneut gegen einen freistehenden Nümbrechter Schützen parierte, war es Jan Giesen vorbehalten die erste Führung der Hornets zu erzielen. Leider folgte der Ausgleich viel zu schnell. Im folgenden Angriff verfehlte Tobias Midells Wurf das Tor nur knapp, so dass die Gäste tatsächlich erneut in Führung gehen konnten, auch wenn Oliver Midell erneut mit der Fußspitze dran war. Der letzte Angriff der Hausherren brachte nichts mehr ein und so wurde ein leidenschaftlicher Kampf nicht belohnt und die ersten Punkte der Saison lassen weiter auf sich warten. 

Es ist wichtig, dass sich die Hornets auf die guten Phasen dieses Spiels fokussieren und die positiven Aspekte mit in die nächsten Partien nehmen. Sie haben in den letzten 20 Minuten gezeigt, welches Niveau sie erreichen können. Diese Erkenntnis gilt es nun zu festigen, dann werden die ersten Punkte folgen. 

Am kommenden Wochenende bestreiten die Hornets das schwere Auswärtsspiel in Opladen bei der Reserve der TuS82er. Eine weitere schwere Aufgabe steht nun bevor und die Hornets werden alles dafür tun, die positive Stimmung der Schlussphase, über die Trainingswoche hinaus, zu konservieren. Anpfiff ist um 16:30. 

Tor: T. Giesen, O. Midell

Heinen (1), Bartsch (1), T. Midell (7), Jacoby (1), J. Giesen (6/3), Zank, Hampel (3), Friemel, Geerkens, Mokris (6), Hüfken (3)