Hornets ziehen den Kopf aus der Schlinge und fahren den ersten Sieg ein.

Der erste Spieltag hatte für reichlich Ernüchterung bei den Pulheim Hornets gesorgt. Auch wenn es kein Problem war, die Überlegenheit des Gegners anzuerkennen, so war vielmehr die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande gekommen ist, das Problem. Entsprechend wurden in der Trainingswoche gewisse Dinge angesprochen, die man in Zukunft besser machen sollte.

Am zweiten Spieltag gastierten die Grün-Weißen beim Nachbarn aus MTV, die in dieser Gruppe zwei der Oberliga, überwiegend mit der zweiten Mannschaft auflaufen. Aus Pulheimer Sicht hätte der Start nicht viel besser laufen können, auch wenn die personellen Voraussetzungen weiterhin ein Problem darstellen, fehlen einige Akteure weiterhin berufs-und verletzungsbedingt.

Mit Routinier Semeraro und Hampel auf den Außen, Middel, Zank und Jan Giesen im Rückraum sowie Koch am Kreis, starteten die Hornets wie aus einem Guss in die Partie. Auch wenn beide Mannschaften offensiv noch Sand im Getriebe hatten, akklimatisierten sich die Hornets schneller und justierten ihr Visier früher als die Hausherren. Trotz eines vergebenen Siebenmeters, stellte man in der achten Spielminute bereits auf 1:5, was den MTV zu einer Auszeit nötigte.

Was danach geschah, war ein Spiegelbild der vergangenen Woche und nicht zu erklären. Alles, was bis zu diesem Zeitpunkt hervorragend funktioniert hatte, wurde plötzlich eingestellt. In der Defensive ließen die Hornets jegliche Aggressivität vermissen und ließen den Rückraum der Hausherren schalten und walten wie es ihm beliebte. Vorne im Angriff ließ man sich zu verfrühten Abschlüssen hinreißen. Aufgrund dieser unerklärlichen Umstände ließen sich die Hornets in einen Sog hineinziehen, sodass die positive Körpersprache aus den ersten Minuten wie weggewischt war. Folglich fing man sich den Ausgleich zum 7:7. Obwohl man sich nach einer Auszeit von PSC-Coach Cirloganescu kurzzeitig wieder berappelte und auf 7:10 erhöhen konnte, ließ man sich durch kleinste Fehler und die dürftige Schiedsrichterleistung immer wieder aus der Ruhe bringen, sodass bis zur Halbzeit, trotz knapper 13:14 Führung keine Ruhe mehr hineinkam, was an der nicht weniger fehlerbehafteten Spielweise der Hausherren lag. Sichtlich unzufrieden und angefressen gingen die Hornets angesichts dieser ersten Hälfte in die Umkleide.

Doch auch die zweite Hälfte brachte keine Trendwende. Beide Mannschaften ließen jegliche handballerische Qualität vermissen, sodass das Ergebnis stets eng blieb, wenn auch mit leichten Vorteilen für die Hornets, die immer wieder vorlegen konnten. In der 40. Minute drehten die Hausherren das Ergebnis, was ein kleiner Hallo-Wach-Effekt für die Hornets war. Jacoby vom Kreis und ein Doppelschlag von Semeraro drehten die Partie erneut. Doch symptomatisch für diese Partie, sollte auch dies keine Ruhe in das Spiel der Hornets bringen, denn hinten bekam man keinen Zugriff und vorne schlichen sich immer wieder kleine Leichtsinnsfehler ein. Als die Hornets sich in den letzten zehn Minuten durch Zeitstrafen selbst dezimierten, drohte die Partie endgültig zu kippen. Knappe fünf Minuten vor dem Ende gingen die Hausherren mit 27:26 in Führung, was Cirloganescu zu seiner letzten Auszeit veranlasste. Urplötzlich schwang das Momentum doch noch einmal zu den Grün-Weißen um. Erst vergaben die Hausherren einen Siebenmeter, dann tankte sich Jan Giesen zum Ausgleich durch. Die Hausherren agierten ihrerseits mit einem zusätzlichen Feldspieler, um die eigene Unterzahl in der Offensive auszugleichen, fabrizierten jedoch zweimal haarsträubende Fehler, die die Hornets zu zwei Tore in das verwaiste Tor nutzten. So gelang es den Grün-Weißen doch noch einmal das Ruder herumzureißen und die Partie mit 27:29 für sich zu entscheiden.

Die Hornets hätten sich weder über eine Punkteteilung noch eine Niederlage beschweren können. Nach einer desolaten Leistung, bei welcher man sich deutlich unter Wert verkauft hatte, standen zwei Punkte zu Buche, was die mentale Stärke der Mannschaft, als positiven Aspekt hervorzuheben, unterstreicht. Diese Stärke gilt es wiederzufinden, um am eigenen Leistungslimit zu spielen, von welchem man aktuell weit entfernt ist.

Am kommenden Sonntag gastieren die Löwen Oberberg im Sportzentrum. Der Vorjahresdritte der Oberliga Mittelrhein steht ebenso wie die Hornets bei 2:2 Punkten, sind aufgrund ihrer personellen Möglichkeiten dennoch der Favorit. Sollten die Hornets endlich ihr wahres Gesicht zeigen, steht einem spannenden Spiel nichts im Wege. Die Grün-Weißen hoffen auf zahlreiche Unterstützung.

Statistik:

Tor: T. Giesen, Lankert (1), Urbanke (n.e.)

Koch (3), Bartsch (1), Middell (6), Semeraro (5), Jacoby (2), J. Giesen (7/2), Glittenberg (n.e.), Wantke, Hampel (2), Zank (2), Heinecke (n.e.)