E1 startet mit knappem Sieg über Refrath ins Jahr 2025

Im ersten Spiel des neuen Jahres standen der Rückrundenauftakt und die HSG Refrath-Hand auf dem Programm. Gegen den Tabellensechsten war ein Sieg Pflicht, um weiter in der Spitzengruppe der Kreisoberliga auf die obersten Plätze blicken zu können. Trotz erst zweier Trainingseinheiten seit dem Jahreswechsel war die Zielsetzung folglich, das Spiel innerhalb der ersten Minuten in kontrollierte Bahnen zu lenken und an diesem Sonntagmorgen keine Spannung aufkommen zu lassen.

Dies misslang jedoch, und nach fünf wenig ansehnlichen Minuten war trotz zwischenzeitlicher 4:2 Führung klar, dass die Refrather wie so oft nicht vorhatten, kampflos zwei Punkte abzuliefern. Die Pulheimer Abwehr wurde von ihren körperlich oft überlegenen Gegenspielern vor große Probleme gestellt, wobei häufige Schrittfehler des Gegners mitverantwortlich dafür waren, dass kein schneller
Rückstand auf der Anzeigetafel zu sehen war. Auch in der Offensive war in Form vermeidbarer technischer Fehler Einiges an Sand im Getriebe. Der Spielfluss verbesserte sich merklich mit der Einwechslung von Jette Althoff, welche deutlich verstärkten Zug zum Tor ins Spiel brachte und sich gleich drei Mal sehenswert in die Torschützenliste eintrug. Mit jetzt verbesserter Leistung wurde die Führung über das 6:3 nach zwölf Minuten auf 10:6 bis zur Halbzeit ausgebaut.

In der Pause war klar, dass es nicht bei der Spielweise der ersten Halbzeit bleiben durfte. Die die Mannschaft setzte sich das das Spiel jetzt möglichst schnell zu entscheiden. Dieses Mal gelang, was man sich vorgenommen hatte und endlich konnten Angriffe in der von den Hornets gewohnten Weise zu klaren Torchancen ausgespielt werden. Refrath war merklich geschwächt, während Pulheim anfing, sich
in einen kleinen Rausch zu spielen. In sehr guter Form zeigte sich Finn Pernsot, welcher immer wieder tief in die gegnerische Abwehr vorstieß und den keine Geschenke verteilenden Niklas Heinemann bediente, der mit sechs Toren ohne Fehlwurf zum besten Schützen avancierte. Als er nach genau 30 Minuten zum 19:11 traf, sah alles danach aus, als würde das Spiel nun auch der Tabellensituation
entsprechen.

Doch Heimspiele im Pulheimer Sportzentrum verliefen in dieser Saison selten linear und ohne Spannung. In den folgenden Minuten brach das Pulheimer Angriffsspiel vollständig ein, unnötige Gegentore leiteten eine Refrather Aufholjagd ein. Innerhalb von zehn Minuten wurde der Blick zur Anzeige mit jeder Minute bänger und die im Rücken der Pulheimer Bank sitzende gegnerische Anhängerschaft immer lauter,
während die Refrather Kinder Kampfgeist bewiesen und bis zur letzten Minute einen 7:0-Lauf (!) hinlegten. Als beim Stand von 19:18 rund 25 Sekunden vor Schluss die Entscheidung der Schiedsrichterin auf Strafwurf für die Gäste lautete, stand die Stimmung bei Kindern, Zuschauern und Trainern vor dem Abgrund. Die angesammelte Spannung löste sich im Bruchteil einer Sekunde in Rauch auf, mit dem Geräusch des an den Pfosten knallenden Balls. Irgendwie wurde es geschafft, die letzten 20 Sekunden bis zum rettenden Ufer herunterzuspielen, ehe der erlösende Abpfiff ertönte. Eher erleichtert als hocherfreut ließen sich die Kinder von ihrer Anhängerschaft feiern, ein Spiel unter dem Motto „Hauptsache gewonnen“.

Auch wenn wir zuhause dank der lautstarken Unterstützung von Rängen noch immer das bessere Ende für uns hatten, müssen wir unter der Woche schnell zu unserer oberen Leistungsgrenze zurückfinden. Am nächsten Samstag steht im Frechener Herbertskaul das Derby im Kreis gegen den TuS Königsdorf an, wo es die Qualitätsunterschiede deutlicher zu machen gilt.

Es spielten für Pulheim: Jette Althoff(3); Paul Böhmer; Per Dobke(3); Tumi
Dulak(TW); Mats Ehrlich(4); Niklas Heinemann(6); Luka Kocic; Tobias Korn(3); Henry
Kuschel; Finn Pernsot; Noah Vogt