In die Personalsituation der Pulheim Hornets will diese Saison einfach keine Ruhe einkehren. Die gesamte Trainingswoche hatte Kelvin Tacke lediglich zwei bis drei Rückraumspieler zur Verfügung, und so standen die Vorzeichen für das kommende Wochenende mehr als schlecht. Den PSC Tross verschlug es erneut ins Oberbergische, wo man auf den SSV Nümbrecht traf. Die Hausherren sind durchaus positiv in die Saison gestartet. Lediglich die Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den MTV Köln, war so sicherlich nicht eingeplant, so dass der SSV auf Wiedergutmachung pochen würde. Für die Hornets galt es den widrigen Umständen zu trotzen und 60 Minuten alles in die Waagschale zu werfen.
Gute Neuigkeiten gab es vor dem Anpfiff. Unter der Woche noch ausgefallen, konnten Zeyen und Romberg immerhin mitwirken, wobei besonders bei Zeyen ein Fragezeichen hinter seinem körperlichen Leistungsvermögen stand, da er die gesamte Woche durch eine Magen – Darm – Grippe außer Gefecht gesetzt war. Doch, geradezu sinnbildlich für diese Saison, ging Top – Scorer Jan Giesen angeschlagen in die Partie. Auch ihn plagten Magenprobleme. Erfreulicherweise erklärte sich PSC – Urgestein Kristoffer Lingner erneut bereit auszuhelfen.
Der PSC startete mit seiner bewährten Flügelzange Hüfken und Bleckat. Die Rückraumreihe besetzten Romberg und Jan Giesen auf den Halbpositionen und Zeyen zog in der Mitte die Fäden. Jacoby startete am Kreis und Tim Giesen, heute auf sich allein gestellt, hütete das Tor.
Während die Grün – Weißen in den letzten Partien die Anfangsphase stets verschliefen, präsentierten sie sich am heutigen Abend hellwach. Bis zum 4:3 legten die Hausherren vor, auch weil die Hornets erneut reihenweise beste Torchancen nicht verwerten konnten. Die Spielanlage im Angriff war dennoch taktisch effizient und so langsam fanden auch die Bälle ihren Weg ins Tor. Vier Treffer in Folge ließen die Hornets erstmals auf 4:7 davonziehen. Der Grund war eine von Jacoby und Heinen hervorragend organisierte Deckung und ein gut aufgelegter Tim Giesen im Tor. Dieses Gesamtpaket ließ die Hausherren teilweise verzweifeln. Allerdings verpassten es die Hornets gleich mehrfach für klarere Verhältnisse zu sorgen. Ein gut aufgelegter SSV – Keeper entnervte die Schützen der Grün – Weißen gleich reihenweise. Unter anderem wurden zwei Strafwürfe vergeben, so dass die Hausherren wieder Lunte rochen. Bis fünf Minuten vor dem Ende konnten die Hornets ihren knappen Vorsprung verteidigen, auch weil die Deckung weiterhin Beton anrührte, doch logischerweise konnte nicht jeder Wurfversuch verhindert werden. Den Hausherren gelang vier Minuten vor Ende der ersten Hälfte der Ausgleich zum 11:11. Wer nun dachte, dass das Spiel kippen könnte, sah sich getäuscht, denn der PSC bewies Nehmerqualitäten. Die beiden Abwehrrecken Jacoby und Heinen sorgten nun auch vorne für Akzente und besorgten mit ihren unwiderstehlichen Treffern vom Kreis das 11:13, was auch gleichbedeutend mit dem Halbzeitergebnis war.
Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Hornets, die den wacheren Eindruck machten. Geerkens kam nun für den bärenstarken Heinen in die Abwehr und fügte sich nahtlos ein. Sein Treffer war der erste im zweiten Durchgang, ehe erstmals am heutigen Abend Hüfken und Kehrer für einen vier Tore Vorsprung sorgten (12:16). Das Offensivspiel der Hausherren kam praktisch zum Erliegen, da die PSC – Defensive hervorragend abgestimmt wirkte und auch Tim Giesen sein gutes Niveau aus dem ersten Durchgang nochmals steigern konnte. In der Folge kontrollierten die Hornets das Geschehen und man hatte den Eindruck, dass sich beide Mannschaften mit dem Ausgang des Spiels bereits abgefunden hatten. Beim Torewerfen wechselte man sich konsequent ab, so dass sich der Vorsprung der Hornets immer zwischen vier bis fünf Toren einpendelte. Erfreulich, wie sich die Hornets von ihrem Fehlwurffestival aus der ersten Hälfe nicht aus der Ruhe haben bringen lassen. Die Wurfeffektivität nahm im zweiten Durchgang deutlich zu, wie auch beim 15:19 durch den gut aufgelegten Romberg. Acht Minuten vor dem Ende besorgte der erneut starke Zeyen das 18:24 und damit die höchste Führung des Abends. Zu diesem Zeitpunkt waren noch acht Minuten zu spielen und es sah nun sehr gut für den PSC aus, beide Punkte mitzunehmen.
Die Hausherren warfen noch einmal alles in die Waagschale und gingen zu einer doppelten Manndeckung über, was die Hornets völlig aus dem Konzept brachte. Die taktische Disziplin und nötige Ruhe verflog vollständig und man ließ sich zu überhasteten Abschlüssen hinreißen und produzierte unnötige technische Fehler, was die Hausherren clever nutzten, um eine kleine Aufholjagd zu starten. Eine umstrittene Zeitstrafe gegen Kehrer und ein noch viel zweifelhafterer Siebenmeter sorgten dafür, dass der Vorsprung kontinuierlich zusammenschmolz. Urplötzlich stand es nur noch 22:24 und die Hornets drohten den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben. Fehlanzeige. Bleckat mit Wucht aus dem Rückraum und der stark aufspielende Lingner, per eins gegen eins, beantworteten den Zwischenspurt mit einem Doppelschlag zum 22:26 (58.). Im Gegenzug partierte der bärenstarke Tim Giesen einen freien Wurf von außen und Lingner setzte im Angriff noch einen drauf und sorgte für die endgültige Entscheidung. Der letzte Treffer der Hausherren war lediglich eine Randnotiz, welche im Grün – Weißen Jubel unterging.
Ein wichtiger Sieg, vor allen Dingen für die eigene Moral. Die Hornets haben bewiesen, dass sie auch in schwierigen Phasen mit Einsatz und Leidenschaft überzeugen können. Diese Tugenden müssen für die restliche Saison konserviert werden. Trotz einer geschlossenen Mannschaftsleistung muss den Abwehrchefs Jacoby, Heinen und Geerkens, sowie Tim Giesen im Tor ein Sonderlob ausgesprochen werden, da sie das Abwehrbollwerk perfekt organisiert und somit den Grundstein für den doppelten Punktgewinn gelegt haben.
Am kommenden Wochenende gastiert der MTV im Sportzentrum. Die Gäste spielen bis dato eine hervorragende Runde und haben bis Redaktionsschluss lediglich zwei Minuspunkte. Am heutigen Sonntag kommt es noch zum Duell mit dem Top – Team aus Dormagen 2. In jedem Fall wartet eine weitere Herkulesaufgabe auf die Hornets, die sie mit derselben Einstellung in Angriff nehmen wollen, um vor der erneuten Spielpause zwei weitere Punkte auf der Habenseite zu verbuchen. Die Hornets heißen jeden Fan herzlich willkommen und freuen sich über eine lautstarke Kulisse.
Statistik:
Tor: Tim Giesen
Heinen (2), Bartsch (n.e.), Kehrer (1), Semeraro (3/3) Jacoby (2), Jan Giesen (2/1), Lingner (3), Geerkens (2), Bleckat (3/1), Zeyen (4), Romberg (4), Huefken (1)