Samstagabend ist endlich wieder Handballzeit – so auch am vierten Spieltag der Saison 2021/2022. Damit haben die Hornets schon jetzt mehr Spiele bestritten als in der vergangenen Saison, die nach drei gespielten Partien abgebrochen worden ist.
Im zweiten Heimspiel empfingen die Pulheimer den Lokalrivalen aus Longerich 2, die mit 4:2 Punkten gut in die Saison gestartet sind und in den vergangenen Jahren stets ein unangenehmer Gegner gewesen sind. Die Vorzeichen für diese Partie waren leider erneut nicht besonders gut, mit Jakoby (privat verhindert), Lankert (Urlaub), Semeraro, Jäckel und Phil (alle verletzt) fehlten einige wichtige Spieler, Christian Heinen ging mit einer angeschlagen in die Partie, der breite Kader auf Pulheimer Seite zeichnet sich also weiterhin aus.
Die nächste Hiobsbotschaft folgte nur wenige Sekunden nach Spielbeginn. Mittelmann Martin Mokris landete im ersten Angriff bei einem Schlagwurf mit der Wurfhand unglücklich auf seinem Gegenspieler und zog sich eine Fraktur zu. Zwar versuchte er es noch einige Minuten weiter, nach etwa zehn Minuten musste er dann aber doch vom Feld und konnte nicht mehr eingreifen. Bis dahin führte der LSC 2 bereits mit 3:6, weil die Pulheimer in der Offensive zu statisch begannen und in der Defensive keinen Zugriff auf die wurfstarken Rückraumspieler fanden. Besonders Matysiak auf Halbrechts setzte den Pulheimern enorm zu und konnte mit 3 Treffern auf sich Aufmerksam machen.
Auch nach der Auswechslung von Mokris besserte sich nicht sonderlich viel, Longerich konnte seinen Versprung peu a peu ausbauen und konnte sich von 6:9 auf 8:13 in der 22. Minute absetzen.
Die Hereinnahme von Christian Heinen stabilisierte die Defensive und durch einen 3:0 Zwischenspurt durch Romberg und zweimal Jan Giesen konnte man beim 11:13 den Anschluss wiederherstellen. Beim Stand von 12:14 wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Auch die zweite Halbzeit begann mit einer Verletzung auf Pulheimer Seite. Jan Giesen, in der ersten Hälfte mit sieben Toren bester Torschütze, zog sich einen Cut unter dem rechten Auge zu und musste zunächst auf der Bank behandelt werden, ehe er wieder eingreifen konnte. Das Spiel verlief in dieser Zeit sehr ausgeglichen. Bis zum 15:18 pendelte der Vorsprung immer zwischen zwei und drei Toren, ehe zwei schnelle Tore über Gereon Kehrer auf Rechtsaussen innerhalb von dreißig Sekunden erstmals den Anschluss wiederherstellten (17:18, 40. Minute).
Es dauerte aber bis zur 45. Minute, ehe Jan Giesen mit seinem zehnten Treffer den ersten Ausgleich des Spiels erzielte (20:20). Mehr sollte für die Pulheimer aber nicht drin sein. Der LSC legte stets einen Treffer vor, die Pulheimer konnten stets nachlegen – doch eine eigene Führung wollte einfach nicht erfolgen. Einige strittige Zeitstrafen sorgen dafür, dass die Pulheimer teilweise nur noch mit vier Mann auf dem Platz standen, auch diese Phase überstanden sie recht ordentlich und konnten eine gute Defensive auf die Beine stellen. Nach dem Ausgleich zum 27:27 durch Michel Geerkens vom Kreis 40 Sekunden vor Schluss war es aber der LSC 2, der die Zeit clever runterspielen konnte und sieben Sekunden vor Schluss den finalen Treffer von Rechtsaussen setzte. Die verbleibende Zeit reichte nur noch zu einem Wurf von zehn Meter durch Jan Giesen unter Bedrängnis, einen Freiwurf oder ggf. mehr gab es trotz Foul der Gegner nicht mehr, so dass die Gäste beide Punkte mit nach Hause nehmen konnten.
Gemessen am Spielverlauf geht der Sieg vollkommen in Ordnung, Pulheim hat nicht eine Sekunde des Spiels geführt und besonders in den ersten zwanzig Minuten zu wenig gezeigt, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Jetzt heißt es zunächst die eigenen Wunden lecken und die Verletzungen auszukurieren, ehe es am kommenden Wochenende zum TV Birkesdorf geht. Auch dies wird, insbesondere mit der dünnen Personaldecke, eine wahnsinnig schwere Aufgabe für die Hornets werden.
Es spielten und trafen:
Middell, Tim Giesen; Bartsch (2), Hüfken, Waldecker (3), Romberg (2), Mokris, Worm (1), Zeyen, Jan Giesen (11/5), Bleckat, Kehrer (4), Heinen (1) und Geerkens (3)